Die Dortmunder Wohlfahrtsverbände AWO, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Der Paritätische und Jüdische Kultusgemeinde stehen für ein breites Spektrum an Beratungs- und Hilfsangeboten. Dass die Arbeit der Träger für die Stadtgesellschaft eine viel größere Bedeutung hat, stellt eine aktuelle Studie der Ruhr-Universität Bochum heraus. Gemeinsam mit Sozialdezernentin Birgit Zoerner und Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, stellte die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege Dortmund die Studie am Donnerstag, 21. November 2019, der Öffentlichkeit vor.
Der Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft der Ruhr-Universität Bochum hat sich in seiner Nachbarstadt ausführlich mit der Sozialsituation, sowie den Dienstleistern auf diesem Gebiet beschäftigt und im Oktober 2019 die Studie mit dem Titel „Wohlfahrtsverbände als Wirtschaftsfaktor und deren Gesellschaftsrendite – am Beispiel Dortmund“ herausgegeben.
Mit fast 18.000 Beschäftigten sind die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege nach dem öffentlichen Sektor der zweitgrößte Arbeitgeber in Dortmund. Sowohl einzeln als auch in der Gemeinschaft setzen sich AWO, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Der Paritätische und die Jüdische Kultusgemeinde in unserer Stadt für die sozialen Belange der Menschen in Dortmund ein. Mit dem Einsatz der Wohlfahrtspflege für die Menschen wird – wie die Studie zeigt –, nicht nur den bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Dortmund direkt geholfen:
Es werden erhebliche Eigenmittel der Verbände in die Arbeit eingebracht; erhebliche Fördermittel von Land-, Bund und europäischer Union eingeworben; sozialversicherungspflichtige und tarifvertragliche Arbeitsverhältnisse geschaffen; die Attraktivität der Stadt durch die Verbesserung der sozialen Infrastruktur für Investoren verbessert und nicht zuletzt durch ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement die Stadtgesellschaft gestärkt. „Die Verbände ermöglichen und stabilisieren den Wirtschaftsstandort Dortmund. Schließlich sind Kinderbetreuung und die Versorgung der Eltern für einen Arbeitnehmer genauso wichtige Standortfaktoren wie die Infrastruktur des Verkehrs“, beurteilte Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, die Studie.
Rund 300 Mio. Euro setzen die sechs Verbände pro Jahr um, von jedem Euro, der als Zuwendung in die Arbeit einfließt, wandern rund 81 Cent wieder zurück in die Wertschöpfungskette der Stadt. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt stellte Birgit Zoerner den Mehrwert für die Sozialgesellschaft in den Vordergrund: „Das Ehrenamt, welches die Verbände organisieren, stärkt den Gemeinschaftssinn und den sozialen Zusammenhalt unserer Stadt. Beides sind Eckpfeiler der Entwicklung unserer Demokratie.“ Die Sozialdezernentin verwies dabei auf das partnerschaftliche Rollenverständnis, welches zwischen Stadt und Verbänden bestehe.
Hier gibt es die Studie in voller Länge!
22.11.2019/AGV